16.05.2018

Meine Lieblingsbücher - Teil 1


Hallo ihr,
der obligatorische monatliche Post um der Verendung meines Blogs entgegenzuwirken, folgt.
Ich hoffe, es geht euch ebenso blendend wir mir. Es folgen meine sieben Lieblingsbücher und
spannende Funfacts. Teil 2 wird folgen, denn den Post begann ich irgendwann im letzten Jahr und ich hatte das Glück,
weitere spannende, bewegende, interessante, niederschmetternde, beängstigende und wundervolle Bücher seitdem
lesen zu dürfen.



 Du hättest gehen sollen - Kehlmann

"Du hättest gehen sollen" ist ein sehr untypisches Buch für mich, denn ich hasse es normalerweise unfassbar, wenn ich mich beim Lesen überraschend grusele.  Ich lese recht gerne mal Fitzek oder Joy Fielding, aber auch nur, weil ich genügend Krimis von den beiden gelesen habe, um eine gewisse Erwartungshaltung dem zu Lesenden gegenüber zu haben. Überraschende Gruseligkeit, auf die ich nicht vorbereitet bin, meide ich meistens weit. Ich weiß bis heute nicht, warum ich das umschlaglose "Du hättest gehen sollen" damals für einen Euro mitgenommen habe, allerdings war es wohl die größte Überraschung des letzten Jahres. Diese Erzählung ist total intensiv, der Plot kam absolut unvorhersehbar (für mich zumindest) und die Schizophrenie des Protagonisten ist so unangenehm nah und nachvollziehbar, dass es mich absolut geschaudert hat.


 Der Besuch der alten Dame - Dürrenmatt

Ich liebe Komödien von Dürrenmatt, so auch "Der Besuch der alten Dame". Ich finde die grotesken Parabeln immer wieder unterhaltsam und die versteckte Kapitalismuskritik natürlich grandios. Von Dürenmatt war aber bisher alles lesenswert.









 

Unterm Rad - Hesse

Der außerordentliche Verstand des Protagonisten verkümmert unter den zu hohen Anforderungen seines Umfeldes bis zum Ende. Hesse beschreibt den Leistungsdruck, dem ich mich selbst während der Schulzeit ausgesetzt sah, absolut treffend. Kein Feelgood-Buch, unbefriedigendes, aber passendes Ende. Besonders passende Symboliken.









   Veronica beschließt zu sterben - Coelho
Ich kaufe Bücher nur gebraucht oder leihe sie in der Bibliothek aus, da ich ein Geizhals bin. Da die Buchauswahl aber dadurch recht eingeschränkt ist, muss ich manchmal ewig suchen, um ein Buch zu finden. Bei Coelhos Alchemisten suchte ich satte anderthalb Jahre alle Flohmärkte ab und ich glaube, deswegen war das Schicksal so gnädig zu mir bei diesem Buch: Ich hörte von "Veronika beschließt zu sterben" und fand es direkt am nächsten Wochenende in einer Pappkiste an einem Flohmarktstand.  Zugegeben, der Plot ist wie in den meisten Werken von Coelho ziemlich voraussehbar. Aber ich finde die Moral von ihm jedes Mal wieder total inspirierend. Ein bisschen zu kitschig vielleicht, aber unheimlich schön.


 Andorra - Frisch 

Andorra las ich in meinem Spanienurlaub letztes Jahr als liebevolle Leihgabe meiner besten Freundin in der Sonne. Ich fand den "Du bist deine gesellschaftliche Konditionierung"-Gedanken absolut grandios umgesetzt, mir gefielen die Bildnisse, aber mir ging es den Rest des Tages nach Vollendung des Buches hundeelend, da das Ende absolut scheiße ist. So lag ich traurig herum, hinterfragte mein Leben - selten hat ein Buch mich so sehr bewegt.

Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot - Berg

Vorab: Ich vergöttere Sibylle Bergs Schreibstil und lese unglaublich gerne ihre Kolumnen. "Ein paar Menschen suchen das Glück und lachen sich tot" ist ebenfalls eine freundliche Leihgabe meiner besten Freundin und ich las es hauptsächlich in der hamburger S-Bahn, während ich absolut klischeehaft in ebenfalls ihrem Korkrucksack einen Gebrauchtwarenladen in Altona aufsuchen wollte. Das Buch ist einfach grandios. Das Ende jeder Teilgeschichte ist sehr deprimierend und frustrierend, fast vergleichbar mit Bukowski, allerdings findet Sibylle Berg viel schönere und passendere Vergleiche, um zwischenmenschliche Beziehungen anschaulich zu illustrieren. Ich liebe Sibylle Berg.

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